Basler Fasnacht 2024, ein etwas spezieller Jahrgang
Um es mit einfachen Worten zu sagen, die Meinungen zu dieser Fasnacht sind gespalten. Für die einen ein super Jahrgang, für andere war es nur noch langweilig und weichgewaschen.
Wie die Themen wahrgenommen werden liegt immer im Auge des Betrachtenden, aber es war gut sichtbar dass einige Sujets übervertreten (z.B. künstliche Intelligenz) und andere sind fast unsichtbar gewesen, was da wären weltweiten Kriege und Brennpunkte die doch spürbar das ganze Welt-Klima vergiften, sei es nun mit Bezug auf die Natur oder auf allen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ebenen.
Was auch ganz deutlich wurde, langsam aber sicher zieht sich eine Schlinge um uns Fasnächtler/innen zu unter einem weltverbesserischen Deckmänteli. Gemeint ist die ganze Diskussion um Rassismus, Migration und andere Begrifflichkeiten, die sich unter dem Sammelbegriff "Woke-Virus" ausgebreitet hat.
Das Comité verteilt Merkblätter, im TeleBasel werden scheinheilige Interviews mit einigen Damen zum Thema geführt, welche einem heiligen Kreuzzug gegen böse Laternenverse führen und in einstimmiger Entrüstung alles verurteilen, was nicht gender- und Neu-woke-gesellschaftlich daherkommt. Dabei spielt es keine Rolle ob ein solch "böses" Wörtlein oder Bildlein in einem entsprechenden Kontext oder einer langjährigen Tradition verwendet wurde oder wird. Vermutlich werden demnächst auch Flatulenzen geächtet...
Auch für die ABD war es ein Jahr, welches viel mit Neuanfang, Misserfolgen und steilen Lernkurven zu tun hatte, aber gerade in diesen Situationen hat sich auch wieder die Wahrheit bestätigt, dass sich gemeinsam viel Hürden bessser überwinden lassen als in einem Alleingang.
Aber am Ende haben die Aktiven eine tolle und schöne Fasnacht erleben dürfen. Ausser einem liegengebliebenem Traktor hat nichts die Fahrt des Dante-Kaare aufgehalten und Petrus war einmal mehr dem Cortége freundlich gesonnen und hat seine Regenwolken immer wieder vertrieben oder ferngehalten..
Do zem lääse : ABD - Zeedel 2024
Kommentar schreiben (0 Kommentare)Basler Fasnacht 2023, grosse Freude und düstere Sujets
Mit dem üblichen Lichterlöschen hat am Montag Punkt vier Uhr morgens der Morgenstrach angefangen.
Es war eine Fasnacht wieder im bekannten Rahmen aber mit zwei Gesichtern. Unbändige Lust am "Fasnacht mache und gässle" und Energie war an der ersten "Nach Corona Fasnacht" spürbar, sogar am TV-Bildschirm. Gleichzeitig war sie auch geprägt von der düsteren Weltlage. Der Andrang war so gross wie schon lange nicht mehr.
Die Sujets, bissige Kommentare zur Gegenwart. So mancher Pointe steckt in den Details, es gab so viele Themen die nachdenklich stimmen.
Bedrohte Freiheitsrechte, Queeren- und Frauenrechte, bedrohtes Klima und die dazugehörenden Klimakleber, aggressive Atommächte gesteuert von Putin, Xi und Biden, kulturelle Aneignung angefangen bei Rastazöpfen und -musik. Einmal mehr versammelten sich am Mittwochvormittag wieder ein paar Leute und protestieren gegen den Einsatz von Pferden an der Fasnacht, egal wie sehr sich die Fuhrhalter, das Comité und nicht zuletzt die Chaisencliquen zu Kompromissen bereit erklären und sich immer schärferen Regeln anpassen.
Es ist immer wieder erstaunlich und eindrücklich wie es kleine Minderheiten mittlerweile fertig bringen, den Rest der Gesellschaft zu beeinflussen.
Eine andere Minderheit kreierte auch die Preise für die Verpflegung uff dr Gass. Um die 10 Franken für Määlsubbe oder Kääswaie, nit schych fir das was es isch...so waren dann die Cliquenkeller auch gut gefüllt.
Bref und trotz allem, 2023 ein toller Jahrgang der viel Freude gemacht hat, ob den Aktiven oder angereisten Gästen.
Z`Basel isch wider Fasnacht!
Do zem lääse : ABD - Zeedel 2023
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